Fuß

Aktuelle Behandlungsmethoden der häufigsten Fußbeschwerden

Unsere Füße tragen und bewegen die gesamte Last unseres Körpers. Gibt es einen besseren Grund, sich sorgsam um sie zu kümmern? Einen Spezialisten schon bei scheinbar unbedeutenden Schmerzen oder einem diffusen Gefühl von Instabilität hinzuzuziehen, kann vor bleibenden Beeinträchtigungen schützen.

Der Fuß – robust und gleichzeitig sehr empfindlich

Das Gerüst des menschlichen Fußes besteht aus 26 Knochen und zwei Sesambeinen (den “Kniescheiben” der großen Zehe). Mehr als 30 Gelenke und über 100 Bänder sorgen dafür, dass sich das Körpergewicht gleichmäßig auf Ferse und Ballen verteilt und der Fuß beim Gehen geschmeidig abrollen kann. Trotz der Stabilität dieser Konstruktion kann selbst eine kleine Schädigung oder Erkrankung das Zusammenspiel von Knochen, Knorpel, Gelenken und Weichteilen nachhaltig aus dem Gleichgewicht bringen und die schlimmsten Schmerzen verursachen.

Unsere Leistungen

Ein Knöchel, der immer wieder umknickt, ein kontinuierlich wachsender Schmerz an der Ferse, ein Hühnerauge, das sich einfach nicht nachhaltig entfernen lassen will: Als Spezialist für Gelenkchirurgie und Sportmedizin weiß ich, wie wichtig es ist, auch scheinbar geringfügigen Fußbeschwerden schnell auf die Spur zu kommen, um dauerhafte Schäden zu vermeiden. Es folgt eine kurze Vorstellung der häufigsten Fußprobleme und ihrer Behandlung.

Hallux valgus

Bei der als Hallux valgus bekannten Fehlstellung weicht der große Zeh aus seiner normalen Stellung in Richtung Fußaußenkannte ab. Gleichzeitig verschiebt sich das Köpfchen des zugehörigen Mittelfußknochens innen. Schon bei einem nur leicht ausgeprägten Hallux valgus können Druckschmerzen, Hautreizungen,Hornhautschwielen und Entzündungen auftreten. Bei schwereren Formen schiebt sich der zweite Zeh über den großen, und/oder es kommt zu schmerzhaften Bewegungseinschränkungen mit Knorpel- und Gelenkschäden bis hin zur Arthrose.

Je nach Status der Deformation wird der Fußchirurg einen Teil des Knochenvorsprungs entfernen, die Achse des Knochens richten und fixieren, eventuell auch nachhaltigere Versteifungen zwischen Mittel- und Fußwurzelknochen durchführen. Bis zur vollen Belastbarkeit des Fußes nach der Korrektur können bis zu zwölf Wochen vergehen.

Hammerzehe und Krallenzehe

Diese Fehlstellungen betreffen eine, zwei oder alle drei mittleren Fußzehen und treten oft zusammen mit dem Hallux valgus auf. Bei der Hammerzehe ist das Endglied einer Zehe auch im Ruhezustand gebogen, bei der Krallen- oder Klauenzehe außerdem das Grundgelenk überstreckt. Die deformierten Zehen selbst tun selten weh; Schmerzen entstehen meistens durch Druckstellen (Hühneraugen) an den hervorstehenden Gelenken. Oft passt der Fuß nicht einmal mehr in normales Schuhwerk.

Für einen zumindest passiv noch flexiblen Zeh ist im Normalfall eine konservative Therapie das Mittel der Wahl. Auf lange Sicht oder bei völliger Versteifung zeitigt jedoch eine operative Korrektur bessere Erfolge. Dabei entfernt der Fußchirurg ein Stück des vorstehenden Knochens und stabilisiert den Zeh. Mit angemessener Nachsorge ist der Fuß meistens nach acht bis zehn Wochen wieder funktionsfähig.

Bandinstabilitäten

Mit dem Risiko, sich eine Instabilität der Bänder an den Sprunggelenken zuzuziehen, leben hauptsächlich junge, sportlich aktive Menschen. Besonders die sogenannten Stop-and-go-Sportarten (Hand-, Fuß- und Basketball) bergen die Gefahr, mit dem Knöchel umzuknicken und sich eine bleibende Bandinstabilität zuzuziehen. Die häufigste Folge unbehandelter Bandverletzungen am Sprunggelenk ist eine chronische Instabilität der Außenbänder. Typische Symptome sind:

  • dumpfes Ziehen oder andere Missempfindungen in Ruhehaltung
  • nach Belastung angeschwollenes Sprunggelenk
  • vorsichtiger oder unsicherer Tritt
  • “krumme” oder verdrehte Fußstellung.

Bringen konservative Therapieansätze, etwa spezielle Sprunggelenkübungen keine nachhaltige Besserung, empfiehlt sich eine operative – im günstigsten Fall minimalinvasive – Restabilisierung des Sprunggelenks. Dazu gehören unter anderen Bandrekonstruktion und Bandtransplantation. Eine schwerwiegende Fehlstellung im Sprunggelenk muss fast immer durch eine Operation am Knochen gerichtet werden.

Achillessehnenverletzungen

Was mit einer leichten Reizung der Sehne zwischen Wadenmuskeln und Fersenbein beginnt, mündet nicht selten in eine Entzündung und, im ungünstigsten Fall, in einen Riss der Achillessehne. Die Achillessehne koordiniert den Bewegungsablauf zwischen Sprunggelenk und Fuß; besonders beim Rennen und Springen wirken Kräfte in vielfacher Höhe unseres Körpergewichts auf sie ein. Die Liste der potenziellen Ursachen für Schädigungen der Achillessehen ist lang: Bandverletzungen am Sprunggelenk, Fehlstellung des Fußes, plötzliche und/oder übermäßige Belastungen, Arthritis und Übergewicht sind nur einige mögliche Faktoren. Bei einer gereizten oder entzündeten Achillessehne kommen häufig eine Stoßwellentherapie zum Einsatz, um den Stoffwechsel zu beschleunigen und die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen. Mitunter kann auch eine Ruptur der Sehne konservativ behandelt werden. Bei einer Operation glättet der Fußchirurg die gerissenen Partien und näht die Sehnenenden wieder zusammen. Etwa sechs Wochen nach der Operation, zu deren Nachbehandlung auch das Tragen eines Gehgipses gehört, ist der Fuß wieder belastbar.

Haglundferse (Haglund Exostose)

Die Haglundferse, auch als “oberer Fersensporn” bekannt, ist eine Formveränderung im oberen Bereich des Fersenbeins. Sie besteht aus einer Verkalkung am Ansatz der Achillessehne und kann sehr schmerzhaft sein, weil die betroffene Stelle ständig am Schuh reibt. Anfangs treten meist nur gelegentlich heftige, stichartige Schmerzen auf, mit der Zeit aber kann jeder Schritt zur Qual werden. Das Behandlungsspektrum reicht über Einlagen, Fersenpolster, Stoßwellentherapie, Dehnübungen und andere konservative Maßnahmen bis zur operative Korrektur der Fersenstellung.

Arthroskopische Knorpelregenerative Möglichkeiten am obern Sprunggelnek.

Den Fuß nachhaltig stabilisieren und trainieren

Gleichgültig, ob sich Fußbeschwerden durch konservative Maßnahmen oder durch eine Operation nachhaltig lindern, im Optimalfall sogar beseitigen ließen: Fast immer sind zeitweilige Schonung und eine Nachbehandlung erforderlich, um den Fuß/die Füße wieder auf die Belastungen des Alltags vorzubereiten. Einlagen und Empfehlungen für geeignetes Schuhwerk, Physiotherapie und/oder spezielles Muskelaufbautraining gehören zu den Optionen, die wir mit unseren Patienten im Zuge der Nachsorge klären.

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